Kerniges – ein vielseitiger Genuss

717410_web_R_K_by_Alice Dias Didszoleit_pixelio.deOb kernig oder zart – die leicht nussig schmeckenden Haferflocken sind das wohl bekannteste Haferprodukt. Natürlich auch besonders für viele Müsli-Mischungen. Die gedampften, gedarrten und zu Flocken breit Haferkörner gibt es in vielen Varianten. Den meisten von uns aus Kinderzeiten bekannt und geliebt (oder auch nicht!).

Da gibt es die Großblattflocken, sie sind kräftig-knusprig und besonders für Frühstücksspeisen geeignet. Die Kleinblattflocken sind dagegen weicher und zarter. Um sie herzustellen, werden die Haferkerne vor dem Dämpfen und Walzen auf Schneidmaschinen in Stücke geschnitten. Sie eignen sich für feine Müslis, Hackfleischgerichte, Aufläufe und Gebäck. Dann gibt es die schnelllöslichen oder Instant-Flocken. Sie werden aus Hafermehl gewonnen, lösen sich in Milch oder Saft auf, sind auch Kraftnahrung für Sportler und als Babynahrung bekannt. Darüber hinaus kann man sie als Bindemittel für Soßen, Suppen und Eintöpfe verwenden (wissen nicht alle!). Dann gibt es noch Hafermehl und Hafergrütze. Aus letzterer lassen sich süße wie herzhafte Suppen und Breie zubereiten.

Zudem ist Hafer ein uraltes Nahrungsmittel! Schon in der germanischen Küche gab es den Haferbrei, und im Mittelalter war die „Habergrütze“ die Alltagskost der armen Leute. Bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts blieb der Hafer die Ernährungsgrundlage breiter Bevölkerungsschichten. Er verlor erst mit dem Sinken der Brotgetreidepreise an Bedeutung für die Ernährung.

Hafer gehört zu den jüngeren Kulturgetreidearten und ist auch sehr gesund: Er enthält neben einem hohen Anteil an Kohlenhydraten und Eiweiß auch viel ungesättigte Fettsäuren, lösliche Ballaststoffe, Glucanen sowie Vitamin B1, B6 und E, Zink, Eisen und Calcium. Das erkannte auch der Ernährungsreformer Maximilian Bircher-Brenner (1867-1939). Er entwickelte um 1900 das „Birchermus“ nach einem Rezept der Schweizer Alpenhirten. Dazu gehörten unbedingt Haferflocken.

Auch heute schätzt man überall Haferflocken zum Frühstück. Ganz klassisch ist das „Porridge“ für ein englisches Frühstück. Dafür werden 150 g Haferflocken mit 750 ml Wasser, etwas Salz und abgeriebener Zitronenschale bei schwacher Hitze fünf Minuten gekocht. Der sämige Brei wird dann mit 4 EL süßer Sahne oder Kondensmilch sowie 2 EL Zucker verrührt.

Das gibt doch einen guten Tagesauftakt!

Foto: Alic e Dias Didszoleit / pixelio.de

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