Wir freuen uns schon auf den Frühling, der langsam naht. Selbst, wenn nicht viel Schnee kommt, dauert uns der Winter zu lange. Wir bekommen den Winterblues und finden bereits kleine Minusgrade schlimm! Da kommt ein schöner Reisebericht gerade recht, um diesen Standpunkt gerade zu rücken – Was machen die Menschen, die immer in teils großer Kälte leben müssen?
Beispielsweise die Jakuten im Nordosten Russlands sind an Temperaturen um minus 50 Grad gewöhnt. Als Kältepol aller besiedelten Regionen der Erde gilt das ostsibirische Dorf Oimjakon, wo im Winter bis zu 70 Grad gemessen wurden. In der Sprache der Jakuten bedeutet Oimjakon übrigens „heiße Quelle“. Wer hätte das gedacht?
Da ist interessant, nochmal zu erfahren, dass in der Arktis und ihren Randgebieten 1,5 – 2 Millonen Menschen aus rund 30 Völkern leben. Sie haben natürlich auch verschiedene Kulturen und Traditionen. Da sind die Eskimons, also Inuit im nördlichen Kanada, die skandinavischen Samen, die Lappen und nordsibirische Völker wie Nenzen und Jakuten. Da frägt man sich, wie es die Menschen schaffen, so zu leben? Wissenschaftler haben das erforscht, sogar Bücher darüber veröffentlicht.
Ein Autor erklärt es so, dass Körperbau und Stoffwechsel der arktischen Völker sich der Kälte angepasst haben. In der Regel sind die Menschen klein und stämmig, haben kurze Gliedmaßen und flache runde Gesichter. Darum können sie die Wärme besser speichern. Außerdem haben sie, so wird erläutert, ein besonders dickes Unterhautfettgewebe, das als Isolierschicht wirkt. Um die Haut besser zu isolieren, stellen sich zudem die Körperhaare auf, wie bei Gänsehaut. Das ist ein Relikt aus der Zeit, als wir noch ein Fell hatten!
Damit die Körpertemperatur nicht sinkt, schützen sich die arktischen Völker mit Kleidung aus Rentier-, Robben- und Eisbärfell. Tierfelle sind wasserabweisend und isolieren sehr gut. Man kann sie auf Fotos in wunderbaren Fellmänteln mit traditionellen Stickereien und sehr schönen Fellmützen sehen. Besonders niedlich sehen die Kinder aus. Viele Inuits fahren auch noch traditonell mit dem Hundeschlitten. Natürlich hat auch hier die moderne Zeit mit allen Vorteilen, aber auch leider mit vielen Nachteilen Einzug gehalten.
Arktische Völker haben eine aktiveren Stoffwechsel als Menschen in gemäßigten und warmen Klimazonen. Außerdem ernähren sich die Bewohner der Arktis traditionell von Fisch und Fleisch. Kohlenhydrate waren lange unbekannt. Mit ihnen kam allerdings die Diabetes.
Es ist sehr interessant, mal etwas über ein ganz anderes Leben zu erfahren.
Foto: Mats Arp / pixelio.de