Himmelsstürmer im Herbstwind…

610989_web_r_by_rike_pixelio-deWer kennt es nicht aus seiner Kindheit, besonders auf dem Land, das herrliche Gefühl, im Herbstwind Drachen steigen zu lassen? Die Älteren wissen noch, wie sie selbst hergestellt wurden, aus Holzstäben, dünnem Papier, mit Gesicht und Papierschleifen verziert. Eine lange Schnur dran und raus in den Herbstwind.

Der Wind lässt den Drachen fliegen, er flirrt durch die Luft, er flattert. Mal steht er hoch am Himmel, mal zerrt der Wind an ihm – von rechts nach links, rauf und runter. Wer die Schnur in den Händen hält, muss mit dem Wind spielen können!

Wie stürmt es im Herbst so gern: Es stürmt besonders kräftig, weil kalte Luftmassen aus dem bereits frostigen Norden in dennoch aufgeheizten Süden strömen: Wärme steigt auf, kalte bleibt am Boden.

Übrigens stammen die Drachen aus China. Die ersten wurden aus Seide und Bambus gefertigt. Sie waren selten, weil Seide teuer war. Man nannte sie Himmelsstürmer und sie galten als Glückssymbol. Flogen sie hoch oben in der Luft, kappte man die Schnur. So hoffte man, die Drachen würden alle Ängste und Sorgen mit sich weit weg tragen.

Interessant war zu lesen, dass 1752 der US-Präsident und Erfinder Benjamin Franklin mit einem Drachen bewiesen haben, dass Blitze „elektrische Materie“ sind, wie er es formulierte. Auch zur Wetterbeobachtung wurden früher Drachen eingesetzt, etwa um die Windstärke in großen Höhen zu messen. Da gibt es sogar einen Rekord zu vermelden: 1919 stieg ein Wetterdrachen bis auf 9740 Meter auf.

Foto: Rike / pixelio.de

Hinterlasse bitte einen Kommentar, oder eine Trackback von Deinem Blog.

Hinterlasse einen Kommentar

Copyright © 2013 Allerlei Frauerlei – Gesundheit, Garten und Genuss