Andere Länder, andere Sitten – ein altbekanntes Sprichwort. Hier geht es diesmal nicht um Gebräuche, sondern andere Kleidungssitten. Es wäre schön, wenn man nicht nur in fernen Länderen am Strand liegt, sondern auch sich bemüht, etwas von Land und Leuten kennen zu lernen.
Da gibt es die Internationale Tourismus-Börse in Berlin, wo man von Reiszielen und Urlaubsmöglichkeiten in aller Welt erfahren kann. Dort gibt es auch einen Basar, wo die Besucher landestypische Kleidungsstücke anschauen können. So kann man sich auch einen Eindruck machen von den Gebräuchen und der Kleidungskultur fremder Länder.
Bekannt ist für uns der Kimono aus Japan. Er heißt übersetzt Anziehsache. Es besteht aus den Wörtern kiru, anziehen und moni, Ding. Der Kimono ist ein traditonelles japanisches Kleidungsstück, das durch eine breiten Gürtel, Obi, zusammengehalten wird.
Der Sari ist eine Art Tracht, die Frauen in Indien, Nepal und Pakistan schon vor Jahrtausenden trugen. Auch heute wird der Sari noch viel getragen. Er besteht aus einem fünf bis neun Meter langen Tuch, an dessen Ende oft eine Schmuckborte ist. Meist ist er Sari fußbodenlang, der Rücken ist unbedeckt. Es ist unterschiedlich, wie er getragen wird. Das wird von Region zu Region anders praktiziert.
Da las ich sogar eine schöne Geschichte, die erzählt, wie der Sari entstand. Sie handelt von einem Weber, der von Frauen gern träumte. Er dachte an die schönen Haare, ihre Tränen, die Zärtlichkeit ihrer Berührungen, die Farben ihrer Stimmungen. All dies verflocht er in seine Webereien. Er webte viele Meter und lächelte dabei.
Dann ist ja auch der Turban sehr bekannt. Der Begriff stamt aus dem Persischen und ist verwandt mit dem Wort Tulpe. Turbane tragen nordafrikanische Nomaden, Inder oder Muslims. Die Nomaden tragen Turbane, man denke an die stolzen Tuareg, als Schutz vor Sonne und Wind. Meist sind es religiöse Gründe, die das Tragen des Turbans vorschreiben. Oder auch zum Schutz vor bösen Geistern oder Verletzungen trägt man sie. Übrigens sind in Afrika in bestimmten Gegenden Turbane Frauen vorbehalten!
Schon in der Bibel werden Turbane erwähnt, wenn es darum geht, wie Priester sich kleiden. Der Turban ist damit auch eine Art heiliges Kleidungsstück. Es gibt ganz verschiedene Variationen und auch verschiedene Arten, wie man sie bindet oder knotet.
Also auch in der Fremde machen Kleider Leute.
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