Die Deutschen sind Sitzenbleiber……

SONY DSCAm Montag wurde der Gesundheitsreport 2015 der DKV und der Sporthochschule Köln veröffentlicht. Verschiedene Faktoren wurden geprüft, die die Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen können, wie Ernährung, Bewegung, Alkohol, Rauchen und Stress.

Erstmals wurde in einer bundesweiten Studie auch das Sitzen als gesundheitlicher Risikofaktor untersucht – das Ergebnis ist schrecklich! Denn es kam dabei heraus, dass die Deutschen durchschnittlich 7,5 Stunden am Tag sitzen. Spitzenreiter sind die jungen, die 18- bis 29-Jährigen, die es sogar auf neun Stunden bringen!

Erstaunlich ist, dass die Älteren ab 60 Jahren deutlich weniger Zeit im Sitzen verbringen, nur 401 Minuten pro Tag. Der Grund für die langen Sitzzeiten sind einmal die Arbeit, die heute meist mittlerweile im Sitzen erledigt wird, zum anderen aber die Zeit auf dem Sofa vor dem Fernseher. Der Durchschnitts-Deutsche sitzt da länger als bei der Arbeit. Wenigstens 61 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie sich deswegen aber unwohl fühlen.

Erschreckend ist auch, dass die Eltern die Sitzgewohnheiten den Kindern vorleben, die es dann genau so weiterführen. Erstmals wurden bei dem Report auch Kinder und deren Eltern zu den einzelnen Punkten befragt, wie Fernsehkonsum, Computernutzung und auch Bewegung. An Wochentagen sehen auch 60 Prozent der Schulkinder mindestens eine Stunde lang fern. Am Wochenende sitzt jedes fünfte Kind mehr als drei Stunden vor der Flimmerkiste – dazu kommt die Zeit am PC und anderen elektronischen Geräten. Dem stehen durchschnittlich zwei bis drei Stunden Schulsport wöchentlich gegenüber, das ist nicht viel. Dazu eine meist überschaubare Zeit an Bewegung im Freien. Das klappt aber nur, wenn die Eltern es vorleben.

Das Ergebnis der Studie ist, wie man sich denken kann, so, dass 75 Prozent der Kinder zu viel Zeit mit den modernen Medien verbringen. 82 Prozent der Elf- bis Zwölfjährigen haben auch Zugang zum Internet. 72 Prozent haben einen Fernseher in ihrem Zimmer und 50 Prozent auch einen PC. Dazu sagen über ein Drittel der befragten Eltern, dass es ihnen schwer fällt, ihrem Kind Grenzen bei der Nutzung dieser Dinge zu setzen.

Trotz dieser Erkenntnisse halten sich 57 Prozent der Befragten für gesund. Und das, obwohl nur 11 Prozent sich an die empfohlenen Richtwerte halten, was Essen, Trinken, Rauchen, Bewegung und Stress betrifft. Da ist interessant zu erfahren, wie die einzelnen Regionen Deutschlands aussehen: Die Berliner verbringen die meiste Zeit sitzend, sind auch an der Spitze, was Rauchen und Trinken betrifft. Die Baden-Württemberger sitzen bundesweit am wenigsten (die fleißigen Schwaben!). Mit Stressbewältigung kommen die Menschen in NRW am wenigsten zurecht. Aber Vorzeige-Bundesbürger in jeder Gesundheits-Hinsicht sind die Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern.

Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

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