Jeder ärgert sich über sie, aber ohne geht nichts mehr in unseren Städten. Hättet Ihr es gewusst, die Verkehrsampel ist am 5.8. 100 Jahre alt geworden! Sie ist für viele ein Ärgernis, aber statistisch gesehen verbringt jeder Deutsche zwei Wochen seines Lebens mit Warten vor einer roten Ampel. Amtlich heißt sie „Wechsellichtzeichenanlage“, sie steuert weltweit das Leben von Milliarden Menschen.
Eigentlich ist die Ampel älter als das Auto! Denn schon 1868 gab es in London eine Gaslaterne mit rotem und grünem Licht, die ein Polizist nachts bediente. Aber nach drei Wochen explodierte sie! Dann dauerte es geschlagene 46 Jahre, bis in Cleveland / Ohio die erste Ampel für Autos leuchtete. Sie hatte nur zwei Lichter, rot und grün. Ja, damals war alles gemütlicher! Die ersten dreifarbigen Ampeln gab es 1920 in Detroit und New York. In Europa folgten die ersten Ampeln in Paris und Hamburg. Heute gibt es in Deutschland 1,5 Millionen Ampeln.
Übrigens kommt der Ausdruck vom lateinischen ampulla – Ölflasche, Leuchte. Auch wenn man sich manchmal darüber ärgert, ihren Sinn kann niemand in Frage stellen. Sondererlaubnis haben nur Rettungswagen und Polizei. Gerangel gab es um die Ampel öfter, beispielsweise nach der Wende: Da kam die Diskussion um das Ampelmännchen und den grünen Blechpfeil auf. Auf fettigen Schokoriegeln prangt in einigen Ländern eine rote Ampel, um vor den vielen Kalorien zu warnen. In der Politik ist oft von der Ampelkoalition die Rede, da reden sie sich die Köpfe heiß.
Inzwischen gilt es allerdings als moderner, den Verkehr über einen Kreisverkehr zu lenken, das soll den Autofluss besser steuern. Das funktioniert aber in Innenstädten nicht, so die Experten. Ein Witz ist, dass einige Kommunen vor dem Kreisverkehr Ampeln aufstellen! Man ist übrigens in der Entwicklung, dass in einigen Jahren die Ampeln reden können. Beispielsweise über die Zeit, die noch Rot zeigt. Oder, dass man den Motor ausmachen sollte. Kurios ist auch, wie zu lesen war, dass man in China mal die Farben umdrehen wollte, damit die Farbe des Kommunismus für freie Fahrt steht, aber das hat wohl im Chaos geendet!
Zu hoffen ist, dass aber der Ampelflirt erhalten bleibt, da wäre es doch schade drum! Ist doch allgemein bekannt, sogar eine Umfrage hat ergeben, dass 71 Prozent der Befragten schon mal die Wartezeit für einen Flirt genutzt haben. Das begeistert sogar die Verkehrspsychologen: Flirten entspanne, sagen sie, und wer entspannt ist, fährt besser Auto!
Na denn, gute Fahrt!
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