Ferien in Deutschland – Steinhuder Meer….

398407_web_R_K_B_by_Birgit Winter_pixelio.deSchon vor vielen Jahren war ich dort, weil Verwandte in der Nähe lebten. Es war einfach wunderschön. Was ich jetzt erst erfahren habe, ist, dass es eine kleine Insel in diesem größten Binnensee Niedersachsens gibt, die Festungsinsel Wilhelmstein. Und sogar einen Inselvogt! Michael Zobel verwaltet seit elf Jahren im Auftrag des Inselinhabers,  Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe-Bückeburg das Inselchen. Die Ausmaße betragen 107 mal 109 Meter.

Morgens um fünf Uhr beginnt sein Tag. Ein morgendlicher Rundgang vorbei an den Gästehäusern, dann in den Turm des ab 1765 erbauten Festungsbauwerks. Dort gibt es eine historische Waffensammlung, das Trauzimmer des Standesamtes Wunstorf, bis hinauf auf die Aussichtsterrasse. Das macht er zwei bis drei Mal pro Tag. Interessant ist, dass per Zeitungsanzeige jemand für diesen ungewöhnlichen Job gesucht wurde. Er entschied sich mit seiner Frau „für das Stück andere Welt mitten in Deutschland“, wie er sagt.

Kein Wunder, dass diese Attraktion viele Menschen anzieht! Rund 60 000 kommen jährlich per Schiff auf das Eiland. Die meisten bleiben nur einige Stunden. Sie spazieren rund um die Insel, das ist in zehn Minuten erledigt. Aber das trutzige Festungsbauwerk mit dem Museum wird auch stark frequentiert. Es zeigt ja auch eine Rarität, das Modell von Deutschlands erstem Tauchboot, dem Steinhuder Hecht. Das U-Boot wurde ab 1771 nach Ideen von Jakob C. Praetorius für den damaligen Fürsten gebaut. Überliefert sind zwei Entwurfszeichnungen, auf denen das U-Boot eine Fischform hat.

Ab 2008 wurden sieben Zimmer für Übernachtungsgäste in den ehemaligen Unterkünften der Soldaten eingerichtet. Es kommen Gäste von nah und fern, die die Ruhe hier schätzen. Wenn das letzte Linienschiff um 17.30 Uhr nach Steinhude ablegt, schließt bald darauf auch das Inselgasthaus. Der Inselvogt und die Gäste erfreuen sich an der Stille und dem Sonnenuntergang über der Naturschutzzone Meerbruchswiesen.

Hier sind oft geführte Gruppen unterwegs. Man kann mit dem Fahrrad über den Steinhuder-Meer-Rundweg in das Naturschutzgebiet kommen und hier auf dem Meerbruch-Erlebnisweg die Natur erkunden. Es gibt Beobachtungshütten, um die Wasser- und Wattvögel im Schilf zu erleben. Flora und Fauna sind sehr vielfältig. Von Enten über Fischreiher  sowie Fisch- und Seeadler sowie von der sandigen Geest über Gründlandzonen, Niedermoore und Sumpfwälder gibt es vieles zu sehen auf kleinem Raum.

Über einen schmalen Holzsteg gelangt man zum Winzlarer Turm mit einer wunderbaren Aussicht über die Wasserfläche zur Festungsinsel. Der Rundweg ist 32 km lang, fünf Stunden wäre es für die Radtour. Rastmöglichkeit gibt es bei Mardorf in der Alten Moorhütte. Früher war es eine Schutzhütte für die Torfstecher. Am Nordufer gibt es viele Wochenend- und Ferienhäuser. Das ist ganz logisch, denn das Steinhuder Meer ist seit jeher Reiseziel für Kurzurlauber und Tagestouristen.

Wer Näheres erfahren will: www.steinhuder-meer.de

 

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