Für Weinfreunde ein Muss: Schloss Johannisberg

Jetzt im Frühling ist es besonders schön am Rhein, dem vielbesungenen und befahrenen deutschen Strom. Ganz besonders liebe ich den Rheingau mit seiner lieblichen Landschaft, den geschichtsträchtigen Orten und Bauwerken. Da fällt mir Eltville, Kloster Eberbach, Rüdesheim, aber besonders das hoch zwischen Weinbergen gelegene Schloss Johannisberg ein. Schon vor vielen Jahren war ich das erstemal dort und später immer wieder mal. Es gibt sogar ein Kulturfestival im Sommer dort.

Aber für Weinliebhaber und die, die sich mit der Weingeschichte befassen, gibt es keinen anderen Weinberg, über den sich so viel erzählen ließe wie der Johannisberg. Hier wurde schon im Jahre 1100 Wein angebaut, die erste Spätlese wurde hier geerntet und der erste Eiswein.

Goethe war hier ständig zu Gast und viele andere Persönlichkeiten. Heinrich Heine hat es so ausgedrückt:“ Mon Dieu, wenn ich so viel Glauben in mir hätte, um Berge versetzen zu können, der Johannisberg wäre just derjenige, den ich mir überall  hinkommen ließe.“

Das Schloss ließ einst Fürst Metternich errichten, heute gehört es der Familie Oetker. Das Weingut wurde restauriert und in Stand gehalten. Von dort erreicht man einen Aussichtspunkt, der einen atemberaubenden Blick über das Rheintal bietet. Ich mache jedesmal ein Foto, wenn ich dort bin. (Da fällt mir ein, es wird langsam mal wieder Zeit für einen Abstecher dorthin!!).

Das Weingut produziert heute wie damals erstklassige Weißweine. Die haben, um es fachmännisch zu sagen, klar definierte Aromen, schlanke Strukturen und eine echte Eleganz. Für mich als Weinfreund heißt das einfach, sie munden hervorragend, sind gut bekömmlich und es ist eine Freude, sie bei einer Weinprobe zu kosten.

Die sehr gute Lage des Johannisberges, der nach Süden steil abfällt, sorgt dafür, dass die Trauben viel Sonne bekommen. Die Rebwurzeln graben sich in den kargen Taunusquarzit ein, der für eine ausgeglichene Versorgung der Pflanzen sorgt. Die Symbose zwischen Boden und Topographie ermöglichen es, dass es auch in weniger guten Jahren gute Weine gibt. So haben es die Weinfachleute erklärt, sie nennen den Berg auch Zauberberg.

Was mich bei Besuchen und Führugnen sehr beeindruckt hat, sind die alten rheinischen Fuderfässer, auf die man nicht verzichtet. Die Weine werden darin im kühlen Schlosskeller vergoren. Teilweise sind die alten Eichenfässer über 100 Jahre alt. Sie lassen den Riesling, der hauptsächlich angebaut wird, nicht nur atmen, in jedem Fass hat sich eine eigene Hefekultur entwickelt. So entsteht bei der Vergärung in jedem Fass ein eigener Geschmack, der nachher beim Verschneiden für noch mehr Komplexität sorgt. Das erklären die Fachleute gern den interessierten Zuhörern.

Auf dem Weingut gibt es natürlich eine Gutsschänke und auch einen Laden, wo alle Weine verkostet und erworben werden. Es ist wirklich ein Genuss, dort einen Tag zu verbringen, am schönsten natürlich bei Sonnenschein. Nachzuschlagen wie immer im Internet: www.schloss-johannisberg.de

Foto: Mohegan/pixelio.de

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