Da glaubte ich heute Abend meinen Augen und Ohren nicht zu trauen: Im Regionalsender, dann in sämtlichen Nachrichten (ich habe natürlich nicht alle gesehen, aber bin mir sicher) wurde über das Glück der Deutschen berichtet. Grund ist die Herausgabe eines Glücksatlas, eine Forschungsstudie im Auftrag der Deutschen Post hat ihn erstellt. Die Angaben basieren wiederum auf Daten des sozio-oekonomischen Panel (SOEP) und einer Umfrage des Allensbacher Demoskopie-Instituts.
Es ist laut Mitteilung der Experten die umfangreichste und aktuellste „Bestandsaufnahme“ zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Mitgewirkt haben namhafte Forscher und bekannte Wissenschaftler.
Aber erstmal: Was ist überhaupt Glück? Ganze Verfassungen sind darauf aufgebaut, so las ich. Die Menschen streben unaufhörlich danach, die Forscher haben das Glück natürlich in messbare Faktoren aufgeteilt. Und kluge Köpfe haben das alles analysiert. Also, da wäre Einkommen, Berufs- und Familiensituation, Gesundheit u.a. wichtig. Dadurch kamen sie auch auf die vier G`s: Gesundheit, Geselligkeit, Geld und Genetik.
[ad#300]An oberster Stelle in der Werteskala ständen die klassischen Voraussetzungen, so die Experten, nämlich eben Gesundheit, dann Ehe- und Partnerschaft, Treffen mit Freunden. Weniger Einfluß hätten klassische Kultur und Religiosität.
Das Alter der Befragten spielte dabei auch eine Rolle. Ganz interessant ist, dass das Wohlbefinden zwischen dem 40. und 60 .Lebensjahr abstürzt, aber mit zunehmendem Alter bessert sich das wieder. So solle sich sogar das Niveau eines 30-jährigen wieder einstellen, aben die Forscher herausgefunden. Ach ja, das beträfe vor allem Männer. Die seien sowieso etwas griesgrämiger. Das wussten wir aber immer schon, dass Frauen glücklicher und zufriedener sind als Männer! Übrigens fühlen sich die Deutschen am wohlsten zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr!
Dann auch altbekannt: Menschen in einer guten Partnerschaft sind glücklicher als Singles. Menschen mit einem zweiten Anlauf, also einem neuen Partner, schneiden auch gut ab. (Ich kann das aus eigenem Erleben nur bestätigen!). Dagegen Geschiedene ohne neuen Partner sehen nicht gut aus in dem Ranking. Was ich nicht verstanden habe: Nichtverheiratete seien den Daten nach zufriedener als Verheiratete. (Das widerspricht doch den vorigen Daten, oder?)
Alles in allem aber kam man zu dem Ergebnis, dass die Deutschen glücklicher sind als je zuvor. Auch Finanz- und Wirtschaftskrise haben dem Gefühl nichts anhaben können. Was nur das Glück auch oft beeinträchtigt, ist Stress! Wie wahr, wie wahr!
Natürlich gibt es in der Studie auch ein geopraphisches Ranking: Demnach sind die Hamburger am glücklichsten. Was die Fernsehleute gleich auf die Straße trieb und glückliche Hamburger vor die Kamera holten. Am wenigsten zufrieden und glücklich sind die Menschen in Thüringen (da zeigte man nur eine Luftaufnahme, man wohlte wohl nicht den Bewohnern zu nahe treten.)
Köln liegt auf dem 9.Platz , Düsseldorf und Westfalen knapp dahinter. Das hat natürlich den Kölner Moderator fröhlich sein lassen. Auch die Kölner, die hier vor die Kamera geholt wurden, lobten ihr Leben voll Zufriedenheit in der Stadt. Der Studie zufolge haben die Kölner die bundesweit höchste Arbeitszufriedenheit und sind auch gesund.
Die Menschen in Düsseldorf und der Region hätten den Experten zufolge überdurchschnittliche Einkommen, fühlten sich aber weniger gesund. Siehe auch der Stressfaktor.
Hauptsache, Ihr fühlt Euch auch glücklich, egal wo Ihr wohnt. Wer noch Näheres erfahren möchte, kann auch beispielsweise über eine Grafik alles über die Region, wo er wohnt, erfahren. Einfach anklicken: www.glücksatlas.de.