Ich esse meine Suppe doch!

Nun muss ich mal eine Lanze für die Suppe brechen! Es gibt wohl keine Mahlzeit, die so beliebt ist. Egal, ob es eine deftige Suppe ist, nach der es einem mehr so im Winter ist oder eine leichte, wie im Frühjahr, das beinahe ein Sommer ist, immer ist Suppe köstlich. Wenn es mal schnell gehen muss, greife ich, leider wie alle anderen wohl auch, auf eine Tütensuppe zurück. Die sind durchaus gut, obwohl sie, wie man weiß, Zusatzstoffe enthalten  (in Schwaben ist es mir passiert, dass ich fassungslos und schief angeschaut wurde. Eine echte Hausfrau bringt doch „koi Päckelessupp`“ auf den Tisch!) Dabei hat schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts Justus Liebig eine Vorläuferin der Tütensuppe erfunden, in dem er Fleisch mit Wasser extrahierte und eine würzige Paste daraus herstellte.

Wussten Sie übrigens, dass in Deutschland pro Kopf 100 Teller Suppe pro Jahr gegessen werden? In Nordddeutschland ist Hochzeitssuppe am beliebtesten, im Süden Kartoffelsuppe.

Da habe ich mal gestöbert und fand Interessantes: Das Wort „Suppe“ stammt vom lateinischen „supen“ ab, das bedeutet saugen oder schlürfen. Dann las ich, dass schon die Steinzeitmenschen in ihren Höhlen Suppen gemacht haben. In festen Kochsäcken, wohl aus Fell, sie kannten ja noch keine Töpfe, auch keine Löffel. Da die Suppen wohl breiig waren, wurden sie wie alles andere mit den Händen gegessen.

Es gibt kaum einen Western, wo die Cowboys nicht am Lagerfeuer eine Suppe (außer dem Steak) im eisernen Kessel über dem Feuer garen. Oder die Abenteuerfilme, oder die Zeltlager aus früherer Jugendzeit. Oder die feinen Anlässe, wo köstliche Kreationen mit silbernen Löffeln gereicht werden.

Dabei war Suppe lange als Arme-Leute-Essen verschrieen. Dann galt sie lange als Dickmacher, aber inzwischen hat sie längst ihren Siegeszug in alle Welt angetreten und es gibt köstliche Varianten. Ich sah neulich sogar in einer großen Stadt ein Lokal, dass nur Suppen anbot! Ganz begehrt, wie ich feststellte, es gibt sie inzwischen überall.

Aber ist es nicht auch gemütlich, zuhause eine gute Suppe anzubieten, ob im Familienkreis oder ich reiche gerne eine Suppe abends nach einer Kaffeeeinladung, wenn die Gäste noch bleiben möchten. Oder die bekannten Mitternachtssuppen bei Partys! Da sind keine Grenzen gesetzt, zumal man gar kein geübter Koch sein muss!

Man unterscheidet, so habe ich gelernt, zwei Arten, die klaren und die gebundenen Suppen. Zu den klaren gehören Rinder oder Hühnerbrühen, die übrigens sogar getrunken werden, wenn sie in einer Tasse mit Henkel serviert werden. Zu den gebundenen gehören mehr cremige, wie z.B. die auch von mir heiß geliebte Lauchcremesuppe. Eintöpfe dagegen zählen als Hauptgericht.

Suppen sind sehr magenfreundlich, besonders vitaminreich sind die Gemüsesuppen. Wichtig ist, je länger die Suppe köchelt, desto intensiver entfaltet sich ihr Geschmack.

Ich denke da gern mit Wehmut an die Suppen, die meine Mutter kochte, zurück. Sie waren nicht fürs Sternerestaurant gedacht, aber köstlich! Natürlich gab es nach dem Krieg einfache Suppen, Brotsuppe, Graupensuppe, Mehlsuppe. Später die wunderbare Biersuppe, Weinschaumsuppe und die unvergessliche Bohnensuppe, natürlich mit Bohnen aus dem eigenen Garten! Ich traf gerade heute eine alte Bekannte und sehe ihren Mann Bohnen schnippeln! Die waren natürlich gekauft, es ist ja noch längst keine Bohnenernte. Aber es war ihnen so danach. Das hat mich drauf gebracht, was über die Suppe zu schreiben!

Was habe ich nicht schon für wunderbare Partysuppen gemacht: Käse-Lauch, chinesische, mexikanische, Gulaschsuppe, Reitersuppe, Kartoffelsuppe mit Lachs, Gemüsesuppe, die einmal im Jahr unentbehrliche Kürbissuppe (im Kürbis serviert) und und und…

Nun habe ich, wie immer, auch ein paar Rezepte, die nicht so alltäglich sind. Die anderen könnt Ihr ja sicher „aus dem lameng“, wie man in Köln sagt. (In der kölschen Sprache sind viele französische Wortwendungen eingeflossen durch Napoleons Besatzung. Aber das wäre eine andere Geschichte!)

Tomatensuppe -einmal ganz anders – für vier Personen

Zutaten: 800 g Tomaten, 1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe, 1 rote Chilischote, 1 TL frisch geriebener Ingwer, 2 EL Sonnenblumenöl, ca. 500 ml Gemüsebrühe, 200 ml Kokosmilch, 150 g Zuckerschoten, 1 Prise brauner Zucker, Salz, Limettensaft. Korandergrün, Sonnenblumenkerne, Wildreismischung.

Die Tomaten heiß überbrühen, häuten, vierteln, entkernen und würfeln. Die Schalotte und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Chilischote waschen, putzen und kleinschneiden. Mit dem Ingwer, der Schalotte und dem Knoblauch in heißem Öl anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe und der Kokosmilch ablöschen. Die Tomaten zugeben und unter gelegentlichem Rühren ca. 20 Minuten leise köcheln lassen. Währenddessen die Zuckerschoten waschen, putzen und schräg halbieren. Die Suppe fein pürieren, nach Bedarf noch ein wenig einköcheln lassen oder noch etwas Brühe zugeben. Zuckerschoten in die Suppe geben und noch 5 Minuten gar köcheln lassen. Mit Salz, Zucker, Limettensaft abschmecken. In Schälchen füllen und dazu Koriandergrün, Sonnenblumenkerne und Reis servieren.

Linsen-Curry-Suppe – für vier Personen 

Zutaten: 250 g rote Linsen, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Olivenöl, 2-3 TL Currypulver, ca. 700 g Gemüsebrühe, 2oo ml Kokosmilch, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Zitronensaft, Petersilie.

Die Linsen waschen, abtropfen lassen. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, fein hacken und in heißem Öl farblos anschwitzen. Nun Curry darüberstäuben und kurz mitschwitzen, die Linsen untermengen und mit der Brühe und der Kokosmilch ablöschen. Die Suppe unter gelegentlichem Rühren ca. 25 Minuten köcheln lassen. Nach Bedarf noch etwas Brühe zugeben. Dann die Suppe mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und auf Schüsseln verteilen. Petersilie vor dem Servieren drüberstreuen.

Was exotisches – Avocadosuppe mit Physalis-Garnelen-Tatar – für vier Personen

Zutaten: 100 g Physalis (Kapstachelbeere), 2oo g gegarte, geschälte Riesengarnelen (mit Schwanzflosse), 2 Limetten, Pfeffer aus der Mühel, 1 Schalotte, 600 ml Hühnerbrühe, 100 ml Schlagsahne, 2 reife Avocados, Salz, 1 Prise Cayennepfeffer, 4 Stängel Koriandergrün,4 lange Holzspieße.

Physalis aus den Hüllen lösen, abbrausen und trocken tupfen. 4 Garnelen beiseite legen, von restlichen evtl. die Schwanzflossen entfernen. Garnelen und Physalis klein schneiden, mischen. 1/2 Limette in Scheiben schneiden, die restlichen auspressen. 1 EL vom  Saft unter die Garnelenmischung rühren und leicht pfeffern. Die Schalotte schälen, würfeln und mit Brühe und Sahne in einem Topf 5 Minuten köcheln. Die Avocados halbieren. Das Fruchtfleisch mit einem Löffel auslösen (bis auf 1/4 Avocado). Mit 3 EL Limettensaft mischen, zur Brühe geben, fein pürieren. Restliche Avocados stückeln, im übrigen Liomettensaft wenden. Je 1 Garnele und 1 Limettenscheibe auf einen Spieß stecken. Die Avocadostücke in die Suppe geben, nochmal erhitzen, nicht kochen! Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken, in Teller oder Schalen füllen. Mit Physalis-Garnelen-Tatar, Garnelenspießen und Koriander servieren.

Nun viel Freude beim Auslöffeln, was Sie sich einbrocken (natürlich die Suppen!).

 

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