Mal nicht in die Sonne, sondern in den Sturm!

Es ist Zufall, dass ich, da ich ab und zu gern Reiseberichte mit einflechten möchte, sowieso über eine Reisealternative schreiben wollte. Wer also nicht unbedingt jetzt in die Sonne möchte, sollte mal nach Vancouver Island gehen. Diese Insel vor der Westküste Kanadas, nicht weit von Vancouver entfernt, ist besonders um diese Zeit bekannt für ihre heftigen Stürme. Und so reisen die „Stormwatcher“, vom Herbst an gern dorthin. Ich weiß es schon lange von meiner kanadischen Freundin Marga aus Vancouver, die prinzipiell im Februar den Geburtstag von ihrem Ehemann Wayne dort feiert.

Besonders in Tofino an der Westküste von Vancouver Island hat sich ein regelrechter Sturmtourismus entwickelt, für viele Kanadier ist das „Stormwatching“ fast ein Volkssport. Es gibt geführte Wanderungen und Bootsfahrten, wenn der Sturm nicht gar zu schlimm ist. Manchmal bricht zwischendurch sogar die Sonne durch die Wolken. Aber dann braut sich der nächste Sturm wieder zusammen. Das Sturmtief kommt aus Alaska. Es dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn, der Himmel ist tiefschwarz. Der Wind erreicht bis zu 100 Stundenkilometer und die Wellen sind sieben bis acht Meter hoch.

Interessant ist, dass hinter Tofino die befestigten Straßen enden. Dahinter kommt Japan, Tausende von Kilometern weit auf der anderen Seite des Pazifiks. Manchmal schwemmen die Winterstürme faustgroße, gläserne Kugeln an den Strand. Die sind von japanischen Fischern, die diese als Bojen für ihre Netze verwenden.

Im Hotel bekommt jeder Tourist gleich Regenparka und Gummihose und -stiefel, ohne geht es nicht. Außerdem Fernglas und Gezeitenkarten. Da durch den Sturm oft das Licht ausfällt, ist in jedem Zimmer eine Taschenlampe bereit. Wenn es zu stürmisch ist, hinauszugehen oder auszufahren, kann man dem Wetter quasi zusehen. Die Brandung peitscht bis auf die Hotelterrasse, der Sturm rüttelt an Türen und Fernstern. Ganz mutige Gäste stehen in Wolldecken gehüllt und trotzen dem Wind auf den Zimmerbalkonen. Dann kann man es sich natürlich auch beim Whisky gemütlich machen in der Hotellobby und dem Naturschauspiel aus dem Warmen zuschauen.

Um nochmal meine Freundin zu zitieren, es ist gewöhnungsbedürftig und manchmal richtig gefährlich, aber wunderschön in dieser Zeit auf Vanvouver Island. Da bedaure ich richtig, dass ich dieses schöne Fleckchen Erde nur im Sommer erlebt habe. (Da ist es natürlich auch zauberhaft dort!)

Übrigens ist ja auch alles im Internet zu erfahren, z.B. www.vancouverisland.travel oder www.tourismtofino.com

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