Nun wird es allmählich Zeit, sich mit dem Färben der Ostereier zu befassen. Farbige Ostereier gehören einfach zum Osterfest. Es ist – nicht nur für Kinder – einfach unverzichtbar.
Verblüffenderweise ist erwiesen, dass auch heutzutage noch zwei Drittel der Deutschen Ostereier selbst bemalen und über die Hälfte verstecken sie an den Feiertagen im Haus oder im Garten (falls der Frühling doch noch kommt!).
Seit dem 12. Jahrhundert war lange, lange Zeit der Karsamstag traditionell der Tag, an dem die Eier gefärbt wurden. Darum hieß er auch früher Färbersamstag.
Interessant ist, erstmal etwas über die Tradition zu erfahren: ImChristentum wurde das Ei zum Symbol für die Auferstehung Jesu. Das Ei ist so zu sehen, dass aus dem Inneren neues Leben erwächst. Somit stand das Ei symbolisch für das Grab in Jerusalem, aus dem Jesus um Ostermorgen von den Toten auferstand.
Aber dass das Ei gerade zu Ostern Bedeutung hat, hat auch noch andere Gründe. Diese haben auch mit der Kirche zu tun. Die verbot nämlich seit dem Mittelalter in der Fastenzeit (40 Tage vor Ostern) den Verzehr von Fleisch und Eierspeisen. Da sammelten sich bei den Bauern große Mengen Eier an, besonders, weil im Vorfrühling eine gute Legezeit ist.
Um den Überschuss nicht verderben zu lassen, wurden die Eier abgekocht und somit haltbar gemacht. Sogar der oft um Ostern fällige Pachtzins wurde dann damit bezahlt. Der Rest wurde verzehrt und verschenkt.
In den osteuropäischen Ländern wurde schon lange mit dem Eierfärben begonnen, und zwar rot, mit Hinweis auf das Blut Christi. Ab dem 12. Jahrhundert begann man in der lateinischen Westkirche mit dem Färben der Eier. Zusätzlich wurden die Eier ausgeblasen, beschrieben oder beklebt. Das ist auch heute noch ein weit verbreiteter Brauch. Es gibt regelrechte Kunstwerke, die auch ausgestellt werden.
Beim Färben mit den handelsüblichen Färbemitteln ist leider das Problem, dass Allergiker diese nicht vertragen. Da gibt es die gute Alternative, mit natürlichen Rohstoffen zu färben. Das ist vielleicht etwas aufwendiger, aber gesünder und natürlicher.
Gefärbt werden können grundsätzlich weiße und braune Eier. Die weißen sind besser, vor allem die natürlichen Farben wirken dann intensiver. Außerdem, so die Landwirtschaftskammer, sei die Schale oft glatter und so hafte die Farbe besser. Dann noch ein Tipp der Fachleute, kleinere Eier nehmen. Diese werden von jüngeren Hühnern gelegt und haben eine dickere Schale, die beim Kochen nicht so leicht Risse bekommt. Vor dem Färben die Eier immer gründlich mit Essigwasser reinigen.
Wer also Lust hat, Eier auf natürliche Weise zu färben, kann die Zutaten mit einem Liter Wasser und zwei Esslöffeln Essigessenz aufkochen, 15 Minuten kochen lassen. (Holundersaft ohne Wasser!). Dann vom Herd nehmen. Die gekochten Eier in das Färbebad legen und zusammen abkühlen lassen, am besten über Nacht in dem Sud im Kühlschrank lassen.
Was gibt es für Möglichkeiten: Jeweils für 1 Liter Färbebad: Für rote Eier – 1 l Rote-Bete-Saft, Graublau – 100 g getrocknete Heidelbeeren, Gelb – sechs EL getrocknete Kamillenblüte, Gelbgrün – 100 g geschnittener Schachtelhalm, Blauschwarz – 1 l Holundersaft, Grün – 200 g gehackte Brennnessel ( ich erinnere mich an meine Kindheit, da wurde auch Spinat genommen).
Für Muster las ich folgende Ratschläge: Eier vor dem Färben mit Bast umwickeln, gibt Linienmuster. Flüssiges Wachs vor dem Färben auf die Schale tropfen, gibt Pünktchen. Ein alter Trick: Jedes zu färbende Ei in eine Feinstumpfhose stecken. Zwischen Strumpf und Ei Blätter legen. Fest zubinden. Erst entfernen, wenn die Farbe ganz getrocknet ist.
Wie wäre es, so etwas einmal auszuprobieren? Es macht, vor allem mit Kindern zusammen, viel Spaß (Man kann ja argumentieren, dass man dem Osterhasen helfen muss!)
Rita Köhler / pixelio.de