Es grünt und blüht in Parks und Gärten, sommerliche Pracht überall. Dabei sollte nicht außer acht gelassen werden, dass gerade einige der schönsten Blüten überaus giftig sind. Also ist Vorsicht beim Berühren angesagt!
Hier die wichtigsten, von Botanikern zusammengestellt: Die schönste, aber leider giftige Pflanze ist der Fingerhut. Mit seinen prächtigen Blütenkelch-Türmen ist der Fingerhut der Star im Sommergarten. Aber – er ist äußerst giftig – bereits der Verzehr von zwei Blättern kann tödlich enden. Schwindel und Erbrechen sind die ersten Anzeichen von einer Vergiftung.
Auch wunderschön mit seinen kaiserblauen Blüten ist der Eisenhut, die elegante Schwester des Fingerhuts. Auch hier gilt: Er ist eine der giftigsten Pflanzen, schon der Verzehr von zwei bis drei Blättern sei auch hier tödlich, so der Experte. Die Pflanze zu berühren reicht schon für eine lokale Vergiftung!
Wolfsmilch – es gibt unzählige Arten dieser alten Pflanze. Bei der Warzen-Wolfsmilch kommt es am ehesten zu heftigem Hautausschlag. Wer etwas von dem Saft ins Auge bekommt, sollte direkt zum Arzt gehen.
Riesenbärenklau – wildwachsend und wuchernd an Flüssen und Straßenrändern. Er „brennt“ bei jeglichem Kontakt! Berührt man die Pflanze, zerstört man immer etwas von der Oberfläche und die giftigen Pflanzensäfte kommen auf die Haut. Das kann schlimme Folgen haben. Daher ist die Entfernung ein Profi-Job mit Schutzanzügen, Atemschutz und Handschuhen.
Efeu ist ideal als Bodendecker und hüllt kahle Hauswände in einen ganzjährigen grünen Blätterteppich. Doch, was nicht jeder weiß, auch hier ist Vorsicht geboten beim Auszupfen oder Stutzen. Efeu-Blätter sind giftig und können Hautrötungen bis zu Schwellungen auslösen. Und hochgiftig sind vor allem die Beeren, so die Botaniker, schon drei Beeren können zu Vergiftungen führen, bei kleinen Kindern kann es sogar tödlich sein.
Holunderbeeren – auch das hätte ich nicht gewusst! Sie schmecken als Saft, Marmelade, Kompott. Aber man sollte nie die Beeren frisch vom Strauch genießen – roh enthalten sie das schwache Gift Sambunigrin. Auch Säfte müssen durchgekocht sein.
Was tun, wenn es doch mal passiert: Bei Hautkontakt die betroffene Stelle schnell mit reichlich kaltem Wasser abspülen. Nach dem Verschlucken giftiger Pflanzenteile s o f o r t die Giftnotrufzentrale der Universitätskinderklinik Bonn anrufen – 0228-19240. Dort und auch in allen anderen Notrufzentralen (googeln!) gibt es rund um die Uhr den direkten Draht zu den Experten. Bei Kindern ist auch Gewicht und Alter für die Gefahreneinschätzung wichtig. Bei Bewusstlosigkeit sofort 1 1 2 – den Notarzt anrufen. Auch sollte man etwas von den geschluckten oder angefassenen Pflanzen mitnehmen, damit die Mediziner die Giftstoffe genau feststellen können.
Übrigens, die Hauptfunktion dieser Gifte in der Natur ist es, die Pflanzen vor Fraß zu schützen.
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