Nicht nur hierzulande feiern die Menschen das Osterfest – fast überall in der Welt gibt es Osterbräuche. Sie sind manchmal ebenso unterschiedlich wie kurios.
Nicht überall ist es der Hase, der für das Verstecken der Eier zuständig ist. Beispiel Australien: Da die australische Natur, wie bekannt, sehr unter den von den Einwanderern eingeschleppten Langohren gelitten hat, hat der Hase in Down Under eher einen schlechten Ruf. Dafür gibt es den putzigen Kaninchennasenbeutler, der im Englischen auch Bilby genannt wird. Den gibt es mittlerweise sogar in Schokoladenform zu kaufen.
In Polen wird das Osterfest eher feuchtfröhlich begangen: Am Ostermontag bespritzt man sich hier gern gegenseitig mit Wasser. Dieser Brauch heißt „‚Lany poniedzialek“, „nasser Montag“. Christlichen Überlieferungen zufolge soll der eigentümliche Brauch an die Taufe Mieszkos I. im Jahre 966 erinnern, der dem polnischen Volk das Christentum näher brachte. Manche Historiker führen den Brauch auch auf das symbolische Reinigen zum Frühlingsbeginn in vorchristlicher Zeit zurück.
In Irland wird es dann richtig skurril: Am Ostersonntag wird hier ein Hering! zu Grabe getragen. Das wirkt natürlich schon seltsam, ist aber ein überlieferter Brauch. Denn zu Ostern endet ja bekanntlich die Fastenzeit, wobei der Hering hier symbolisch für das strenge Fasten steht. So kommt es vor, dass der Hering in Städten wie Cork oder Dublin – als symbolische Hauptmahlzeit der Fastentage – in einer feierlichen Prozession beerdigt wird.
Bei unseren Schweizer Nachbarn gibt es auch ein Brauch, der in Deutschland überhaupt nicht bekannt ist: Beim „Zwängerle“ strecken die Kinder den Erwachsenen ihre Ostereier entgegen, wobei diese versuchen müssen, ein Zwanzigrappenstück so auf das Ei zu werfen, dass es in der Schale stecken bleibt. Falls die Münze abprallt, was meistens der Fall ist, gehört das Geld dem Kind. Bleibt die Münze stecken, bekommt der Erwachsene sowohl die Münze wie das Ei.
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