Irgend etwas Neues erwartet uns zu jeder Jahreszeit. Oft wird auch was Altes hervorgeholt und wird dann als neuer Modetrend aufgepeppt.
Diesen Herbst sind es die Mäntel, da gibt es sogar zweierlei Trends – einmal sehr klassisch und stilvoll in hellem Braun. Oder aber auffällige Farben und Muster. Dazu gehören übergroße XXL-Schnitte. Zunächst war das bei der sog. „High Fashion“, also der teuren Vorreiter-Mode der Fall, aber jetzt kommen die Trends auch bei den preiswerten Labels an.
Der XXL-Mantel ist bodenlang, besteht aus Kunstfell, Wolle oder ist mit Daunen gefüttert. Dazu gibt es breite Reverskragen und hängende Schultern. Das eignet sich gut zum sog.“Cocooning“, wie es trendy heißt: Ein Pullover, darüber eine warme Strickjacke und der weite Mantel, dann ist man in einem Kokon eingehüllt wie eine Raupe. Das Gute ist, dass es im Winter perfekt warm hält.
Zum farbigen Schnitt gesellen sich plakative Muster wie geometrische Formen, große Karos und Blumen! Dazu kommen, wie die Fachleute erklären, auffällige Farben. Das ist auch bis auf die Innenseiten so. Daraus ergibt sich eine sog. „Styling-Regel“ für nicht so kalte Wintertage – Das Innenleben wird zur Schau gestellt, also der Mantel offen getragen.
Der Trend findet, wie könnte es heutzutage anders sein, seinen Anfang im Internet. Die Modeblogger fotografieren ihre Outfits auf Istagram und Co. und wollen daher Designs, die auf Fotos auffallen.
Die Schattenseite der neuen Mode ist, dass der XXL-Look eine Frau optisch kleiner oder breiter wirken lässt als sie ist. Wer sehr schlank ist und eine kleine Oberweite hat, dem empfehlen die Mode-Beraterinnen eine A-Form. Dann gibt es die X-Form für Frauen mit typischer Sanduhrfigur. Die H-Form steht großen Frauen mit Sportlerfigur.
Das Revival des Jahres erlebt der camelfabrige Mantel. (Auch die Autorin schwärmt dafür und besaß immer wieder so ein Stück!) Er gilt als zeitloser Klassiker. Als Neuheit gibt es ihn nun nicht mehr nur in Schurwolle, sondern aus in haarigen Materialien. Mit Gürtel, Kordel oder Sisalseil um die Taille. Das ist für mich ein Stilbruch, aber das sei gerade in, so wird vom Fachmann erklärt. Leider ist das hellbraune Camel nichts für jeden Hauttyp, es kann manche blass wirken lassen. Vor allem Frauen mit hellem Teint und blondem bis kupferrotem Haar stehen die Farbtöne. Ungeschlagen toll sieht er in der Kombination zum Kostüm, Anzug oder mit Jeans und edlem Pullover aus! (Kann ich nur bestätigen!)
Zu guter Letzt muss aber noch eine Lanze für die Männermode gebrochen werden, die sollen ja nicht immer im Abseits stehen. Auch hier darf der Mantel voluminöser und länger sein. Aber nicht ganz so weit wie bei den Damen, so die Branchenkenner. Da kommt als „It Piece“ der Patelot wieder heraus. Das ist ein taillierter Mantel mit spitzem Reverskragen. Klassische Modelle haben eine zweireihige Knopfleiste. Auch hier sind helle Töne wie Camel angesagt.
Foto: Rolf Handke / pixelio.de