Im Hinblick auf die weltgrößte Möbelmesse, die gerade in Köln stattfindet, gab es in den Medien Statements und Zahlen. Da kann man nur staunen: Mehr als 30 Milliarden Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für Möbel aus! Zwei Prozent mehr als das Jahr zuvor. Das verleitet zu der Feststellung, dass die Eurokrise bei der deutschen Möbelbranche die Herzen höher schlagen und die Kassen klingeln lässt. Der Bundesverband des deutschen Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel meint dazu auch, dass die Verbraucher Angst um die Eurostabilität haben. Das hat zur Folge, dass man in Wohnungen, also eben auch Möbel, Häuser und Gärten investiert.
Fast jedes zweite gekaufte Möbelstück stammt aus der Produktion heimischer Hersteller. Mehr als 500 mittelständische Betriebe stellen hierzulande Möbel her, regionale Schwerpunkte sind seit jeher Ostwestfalen, aber auch Baden-Württemberg und Bayern.
Zur Zeit boomt der Verkauf von Kücheneinrichtungen, die sich als „German Kitchen“ bei Kunden in China, Russland und den USA zunehmender Beliebtheit erfreuen. Während deutsche Kunden durchschnittlich 8 – 10 000 Euro für eine Küche ausgäben, liege der Wert im Exportgeschäft mit China bei 40 000 Euro, sogar 100 000 Euro seien keine Seltenheit, so der Verband der deutschen Möbelindustrie.
Aber die Fachleute sehen auf dem Markt auch einen Trend zu zunehmend billigeren Möbeln. Durch die Billigimporte aus Asien ist auch ein aggressiver Preiskampf entstanden. Dadurch kann der deutsche Verbraucher heute so billige Möbel kaufen wie noch nie.
Übrigens die Möbelmesse in Köln ist unbedingt sehenswert. Ich selbst habe sie jahrelang besucht. Vom 14. bis 20.1. zeigen dort 1250 Aussteller aus über 50 Ländern Neuheiten und Trends. Was schon im TV zu sehen war, ist total interessant. Vor allem die hochtechnisierte Küchenpräsentation ist sagenhaft.
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